Flexibel und effizient: Wie modulare Gebäude Bauzeiten verkürzen
Von: Redaktion
Modulare Gebäude sind insbesondere bei Großbauprojekten mittlerweile das Mittel der Wahl für Bauherren, und das aus gutem Grund. Die modulare Bauweise bietet gegenüber der traditionellen Bauweise sehr viele Vorteile. Hier erfahren Sie, welche das sind und wie der Modulbau Bauherren eine höhere Planungssicherheit gibt.
Was bedeutet modulare Bauweise?
Bei der Modulbauweise werden die einzelnen Teile eines Gebäudes (die sogenannten Module) in einer Fabrik unter kontrollierten Bedingungen vorgefertigt. In der Fabrik wird neben der Fertigung des Rahmens auch schon der Trockenausbau vorgenommen sowie verschiedene Installationsarbeiten, z.B. sanitäre Einrichtungen.
Anschließend erfolgt der Transport der vorgefertigten Module zur Baustelle, wo sie zu einem Gebäude zusammengesetzt werden. Vor Ort erfolgen dann weitere Baumaßnahmen, z.B. der Innenausbau, die Elektroinstallation sowie der Anschluss ans Wasser-, Gas- und Stromnetz.
In den meisten Fällen bildet eine Stahlrahmenkonstruktion das Grundgerüst, in das die einzelnen Module eingesetzt werden. Es sind jedoch auch Holzkonstruktionen sowie Holzmodule möglich.
Wo kommt die Modulbauweise zum Einsatz?
Die modulare Bauweise kommt hauptsächlich bei Großprojekten zum Einsatz, wo hohe Kosteneffizienz und Planungssicherheit im Vordergrund stehen, zum Beispiel bei:
- Wohngebäudekomplexen
- Schulgebäuden und anderen öffentlichen Gebäuden
- Bürogebäuden
- Senioren- und Pflegeheimen
- Kliniken
- Hotels
- Halleneinbauten, z.B. Büros in Lager- oder Fertigungshallen
Welche Vorteile hat die modulare Bauweise für Bauherren?
Der Modulbau hat sehr viele Vorteile für sämtliche am Bau beteiligten Parteien. Hier die wichtigsten im Überblick.
Kürzere Bauzeiten
Größter Vorteil der modularen Bauweise ist, dass sie sehr zeiteffizient ist. Die einzelnen Gebäudemodule werden in der Fabrik gefertigt. Während dieses Produktionsprozesses können auf der Baustelle schon das Fundament für das Gebäude errichtet und andere Vorbereitungsarbeiten erledigt werden.
Sind die Module fertig, werden diese gleich nach Auslieferung auf das Fundament gesetzt und miteinander verbunden. Dank diesen parallelen Arbeitsabläufen kann bei optimaler Planung selbst ein großer Gebäudekomplex innerhalb weniger Monate fertiggestellt werden.
Ressourcenschonende Bauweise
Die Modulbauweise ist sehr ressourcenschonend und häufig nachhaltiger als herkömmliche Bauweisen. Sämtliche Module eines Gebäudes werden unter kontrollierten Bedingungen in einer Fabrik gefertigt. Das bedeutet, dass die Ressourcen optimal genutzt werden, wenig Baumaterial übrigbleibt und somit Abfälle minimiert werden.
Die einzelnen Module sind darüber hinaus wiederverwendbar und können einfach demontiert und abgebaut werden. Der Rückbau eines Gebäudes kann deshalb genau so schnell erfolgen wie sein Aufbau. Auf diese Weise kann beispielsweise das Bürogebäude eines Unternehmens zurückgebaut und an einen anderen Standort verlagert werden, ohne dass große Teile abgerissen und neu gebaut werden müssen.
Vor allem nachwachsende Rohstoffe wie Holz kommen in der Modulbauweise immer häufiger zum Einsatz und sind mittlerweile aufgrund ihrer Ästhetik immer stärker nachgefragt.
Hohe Planungssicherheit
Bauherren haben bei der Modulbauweise eine hohe Planungssicherheit, was die Kosten betrifft. Der industrielle Fertigungsprozess der Gebäudemodule lässt eine exakte Kalkulation der Material- und Arbeitskosten zu. Das hilft Bauherren dabei, ihr Budget optimal zu planen und in der richtigen Höhe Kredite zu beantragen.
Auch schlechte Wetterbedingungen, die bei der traditionellen Bauweise den Bau häufig verzögern können, fallen beim Modulbau weniger ins Gewicht, da die vorgefertigten Module auch bei ungünstigen Wetterverhältnissen montiert werden können.
Bauherren können damit nicht nur kosteneffizient ihr Budget planen, sondern haben auch eine hohe Planungssicherheit, was den Bezugstermin für das neue Gebäude betrifft.
Qualitativ hochwertige Gebäude
Der industrielle Produktionsprozess bei der Modulbauweise minimiert Qualitätsschwankungen im fertigen Produkt. Das gewährleistet, dass qualitativ hochwertige Module automatisch ein qualitativ hochwertiges Gebäude ergeben.
Seriöse Hersteller von Modulbauten achten immer darauf, dass die geltenden Qualitätsstandards eingehalten werden, sodass die modularen Gebäude stets den Anforderungen genügen und konform zu den geltenden Bauvorschriften errichtet werden.
Einfach erweiterbar & anpassbar
Modulare Gebäude lassen sich einfacher erweitern als traditionell erbaute. Beispielsweise ist die Aufstockung eines modularen Gebäudes einfacher und schneller durchzuführen.
Die Module, die aufgesetzt werden sollen, werden zunächst in der Fabrik gefertigt und vorbereitet. Sind diese fertig, kann das Dach auf dem aufzustockenden Gebäude abgenommen und die Module aufgesetzt werden.
Das führt dazu, dass das Gebäude schneller fertig ist und den bisherigen Nutzern weniger Umstände entstehen, beispielsweise durch Baustellenlärm oder zeitweise Unbenutzbarkeit der Räume.
Ein Anbau oder Umbau ist aus denselben Gründen ebenso einfach und schnell durchgeführt, beispielsweise wenn Zwischenwände eingesetzt oder entfernt werden sollen. Kapazitäten im Gebäude können so bei Bedarf in kurzer Zeit erweitert und den Anforderungen gerecht angepasst werden.
Individuell gestaltbar
Ein industrieller und standardisierter Fertigungsprozess bedeutet bei der Modulbauweise nicht, dass keine individuellen Gestaltungsmöglichkeiten machbar sind. Im Gegenteil, beim modularen Bau haben Bauherren eine Vielzahl an Möglichkeiten.
Innerhalb eines Moduls kann der Grundriss individuell gestaltet werden. Zudem gibt es die Wahl zwischen Stahlbeton-, Holz- oder Hybridkonstruktionen sowie eine individuelle Gestaltung der Fassade.
Geringe Betriebskosten
Die Modulbauweise macht sich modernste Dämmungstechnik zunutze und integriert diese in ihren Fertigungsprozess. Moderne, hochwertige modulare Gebäude sind deshalb äußerst energieeffizient.
Die Außenhüllen der Module verfügen über gedämmte Wände. Der industrielle Fertigungsprozess verhindert, dass bei der Dämmung Wärmebrücken entstehen können, da Dämm- und Wandmaterial optimal aufeinander abgestimmt sind.
Worauf sollte man als Bauherr achten, wenn man sich für die Modulbauweise entscheidet?
Bauherren sollten vor allem darauf achten, dass sie mit einem zuverlässigen Partner zusammenarbeiten, der Qualitätsware liefert. Unternehmen, die schon jahrelange Erfahrung im Modulbau haben und damit einen bewährten und etablierten Produktionsprozess, sind die beste Wahl.
Außerdem ist es von Vorteil, wenn der Hersteller der Module auch den Transport und die Logistik übernimmt. Ansonsten müsste sich der Bauherr selbst um den Transport der Module zur Baustelle kümmern, was zusätzlichen Planungsaufwand bedeutet.
Damit bei den Baukosten keine bösen Überraschungen entstehen, sollte der Hersteller eine transparente Aufschlüsselung der Kosten bereitstellen und diese im Vertrag fixieren, inklusive Bezugstermin.
Fazit: Die Modulbauweise ist zeit- und kosteneffizient
Die Modulbauweise hat sich als zeit- und kosteneffizient bewährt. Dank industrieller Fertigung der einzelnen Gebäudemodule können diese schon vorab gefertigt werden oder während das Gebäudefundament errichtet wird.
Für Bauherren bedeutet das nicht nur eine frühere Bezugsfertigkeit der Gebäude, sondern auch geringere Kosten. Die Materialkosten sind optimal, da das Baumaterial optimal verwendet wird und wenig Abfall entsteht. Die Arbeitskosten reduzieren sich dank der parallel ablaufenden und maschinengestützten Prozesse ebenfalls.
Die eigentlichen Bauzeiten auf der Baustelle verringern sich beim Modulbau drastisch. Im Vergleich zur traditionellen Bauweise, bei der sämtliche Arbeiten nur seriell erledigt werden können, kann so selbst ein großer Gebäudekomplex in kurzer Zeit errichtet werden.