Resilienz durch bewusste Pausen – Wie kleine Auszeiten zur Leistungssteigerung beitragen
Foto: Justin Bockey

Resilienz durch bewusste Pausen – Wie kleine Auszeiten zur Leistungssteigerung beitragen

In einer schnelllebigen Arbeitswelt, in der viele von Wochenende zu Wochenende leben und kaum Zeit für eine Mittagspause bleibt, stellt sich die Frage: Wie kann man durch bewusste Pausen die eigene Resilienz und Leistungsfähigkeit stärken? Ralf Barsch, Experte für Resilienz und Performance, beleuchtet die Bedeutung kleiner Auszeiten und gibt wertvolle Tipps, wie sie in den Arbeitsalltag integriert werden können. Diese Pausen bieten eine Möglichkeit, sich mental und körperlich zu erholen, um fokussierter und leistungsfähiger zurückzukehren.

Pausen für mehr Energie und Fokus – die Axt metaphorisch schärfen

Viele Führungskräfte und Mitarbeitende hetzen von Termin zu Termin und lassen dabei kaum Raum für Reflexion oder Erholung. Doch wie beim metaphorischen Holzfäller, dessen stumpfe Axt immer weniger leistet, führt diese Arbeitsweise auf Dauer zu Erschöpfung und verminderter Leistungsfähigkeit. Ein kurzer Stopp für 5 bis 10 Minuten zwischen Terminen kann Wunder wirken, um Gedanken zu ordnen und sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Diese gezielten Pausen schärfen den Fokus und verhindern, dass man am Ende des Tages ausgelaugt und unproduktiv ist.

Die richtige Integration von Pausen in den Arbeitsalltag

Für eine nachhaltige Resilienz empfiehlt es sich, den Tag bewusst zu strukturieren und Pausen genauso ernst zu nehmen wie wichtige Meetings. Barsch rät zu kleinen Ritualen, wie etwa alle 90 bis 120 Minuten das Büro für einen Moment zu verlassen, tief durchzuatmen oder sich an der frischen Luft zu bewegen. Solche Routinen steigern das Wohlbefinden und helfen, den Kopf frei zu bekommen, um anschließend wieder mit voller Energie zurückzukehren. Auch das bewusste Einbauen von Pausen in den Terminkalender unterstützt dabei, diese als festen Bestandteil des Arbeitstages zu verankern.

Powernaps und Achtsamkeit – kleine Werkzeuge mit großer Wirkung

Neben den klassischen Pausen gibt es auch spezifische Techniken wie den „Powernap“, der besonders nachmittags für neue Energie sorgen kann. Ein kurzer Dämmerzustand von etwa 15 bis 20 Minuten ermöglicht es, das Gehirn zu regenerieren, ohne in den Tiefschlaf zu fallen. Achtsamkeit, wie das bewusste Wahrnehmen der Umgebung – etwa im Grünen oder an einem ruhigen Ort – fördert zudem die innere Ruhe und hilft, das Gedankenkarussell für einen Moment anzuhalten.

Teamerfolg durch Resilienz und psychologische Sicherheit

In der Arbeit mit Teams und Führungskräften hebt Barsch die Bedeutung von Resilienz auf Teamebene hervor. Ein Schlüssel zum Erfolg ist die „psychologische Sicherheit“, die gewährleistet, dass jedes Teammitglied seine Gedanken und Ideen ohne Angst vor Konsequenzen teilen kann. Dies fördert nicht nur den Austausch, sondern hilft auch, Belastungen frühzeitig zu erkennen und zu adressieren. Resiliente Teams zeichnen sich durch gegenseitigen Respekt und Offenheit aus, was zu einer positiven Dynamik und höherer Effizienz führt.

Resilienz als Investition – Zeit für langfristige Erfolge

Eine weitverbreitete Haltung lautet: Zeit ist Geld. Doch Barsch zeigt, dass kleine Pausen und bewusste Auszeiten eine lohnende Investition darstellen. Menschen, die regelmäßig kurz innehalten und sich erholen, arbeiten effizienter und machen weniger Fehler. Die Erholung führt dazu, dass Aufgaben oft schneller und mit mehr Klarheit gelöst werden, anstatt am Ende des Tages mit sinkender Produktivität an einfachen Dingen zu scheitern. Durch diese bewussten Stopps wird das Arbeiten nicht nur nachhaltiger, sondern die Produktivität bleibt konstant hoch.



Pausen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern ein gezieltes Werkzeug, um langfristig leistungsfähig und gesund zu bleiben. Resilienz und die Fähigkeit, sich gezielt Auszeiten zu nehmen, sind entscheidende Faktoren für ein erfolgreiches Arbeitsleben. Selbst kleine Maßnahmen wie das Verlassen des Büros oder ein kurzer Moment im Freien können zur Leistungssteigerung beitragen – und das ganz ohne aufwendige Urlaube in der Südsee.

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