Entspannt führen, klar entscheiden: Die Erfolgsformel der 10%-Methode

Entspannt führen, klar entscheiden: Die Erfolgsformel der 10%-Methode

New-Work-Expertin Selina Dihanich über moderne Führung, mentale Gesundheit und Fokus im Arbeitsalltag.

 

In einer Welt, in der Erfolg oft mit Dauerstress und Überstunden gleichgesetzt wird, wirkt sie wie eine stille Revolution: die 10%-Methode. Entwickelt von der New-Work-Expertin Selina Dihanich, richtet sich dieser Ansatz an Führungskräfte, die nicht nur performen, sondern dabei auch gesund und klar bei sich bleiben wollen.

 

Im Interview spricht die Unternehmerin darüber, warum Führung heute anders gedacht werden muss – und wie wenige Prozent Fokus viel bewirken können.

 

Stress als Statussymbol? Warum Führung neu gedacht werden muss

 

Führungskräfte gelten häufig als getrieben: Der Kalender ist voll, der Kopf nie ganz frei. Termine, Präsentationen, Deadlines – und am Abend das Gefühl, wieder nichts „geschafft“ zu haben.

 

Für Selina Dihanich ist das kein Zeichen von Erfolg, sondern von einem überholten Führungsverständnis:

 

„Viele laufen im Tunnelblick durch den Arbeitsalltag – dabei bleibt das Wesentliche oft auf der Strecke: Klarheit, Fokus, Menschlichkeit.“

 

Sie selbst war jahrelang als Portfoliomanagerin im Finanzsektor tätig – bis sie beschloss, umzudenken. Heute begleitet sie Unternehmen dabei, gesunde Führung und wirtschaftlichen Erfolg zu verbinden. Der Schlüssel? Nur 10 Prozent bewusste Ausrichtung – jeden Tag.

 

Was ist die 10%-Methode?

 

Die Idee klingt einfach – und ist doch radikal: Statt sich im Multitasking zu verlieren, setzt Dihanich mit ihren Kund:innen auf klare Priorisierung.

 

10 Prozent bewusster Fokus auf das Wesentliche – das reicht aus, um den gesamten Tag strukturierter, entspannter und erfolgreicher zu gestalten.

 

Dabei geht es nicht um starre To-do-Listen oder ein weiteres Selbstoptimierungs-Tool, sondern um individuelle Klarheit:

 

  • Was ist heute wirklich wichtig – beruflich wie privat?

  • Welche Aufgaben zahlen auf meine Ziele ein?

  • Wo liegen meine Talente, die mir Energie geben, statt sie zu rauben?

Diese Reflexion braucht oft nur wenige Minuten, wirkt aber nachhaltig. Führung beginnt hier nicht mit Kontrolle, sondern mit Selbstführung.

 

Vom Meeting-Marathon zum Menschenfokus

 

Dihanich arbeitet eng mit Führungskräften und Teams – oft direkt im Unternehmen. In Workshops analysiert sie Abläufe, hinterfragt Routinen und identifiziert Belastungspunkte:

 

„Manche arbeiten auf Positionen, die ihnen gar nicht entsprechen. Andere sind durch Schichtdienste dauerhaft überlastet.“

 

„Ich helfe dabei, Rollen, Prozesse und Erwartungen neu zu justieren – so, dass sie zu den Menschen passen.“

 

Diese Art von Führung setzt auf echte Begegnung. Statt standardisierter Konzepte bringt sie Zeit, Offenheit und Erfahrung mit. Der erste Schritt? Zuhören.

 

„Führungskraft A ist nicht gleich Führungskraft B. Jedes Unternehmen tickt anders – das muss man ernst nehmen.“

 

Vertrauensbasis statt Druckspirale

 

Ein zentrales Element ihrer Arbeit ist der Aufbau von Vertrauen. In persönlichen Gesprächen schafft sie einen Raum, in dem auch gestandene Führungskräfte offen über Unsicherheiten sprechen können – fernab von Leistungsdruck und Rollenklischees.

 

Gerade in großen Unternehmen ist Führung oft einsam. Netzwerke, Austauschformate oder einfach ein offenes Ohr können helfen, die eigene Rolle wieder mit mehr Leichtigkeit und Sinn zu füllen.

 

So funktioniert die 10%-Methode im Alltag

 

Ein typischer Tagesstart mit der 10%-Methode sieht so aus:

 

☑️ Zehn zentrale Punkte notieren, die heute wichtig sind – beruflich wie privat
☕ Ein Moment der Klarheit – was bringt mir Energie?
🎯 Fokus setzen, ohne alles erledigen zu müssen

 

Die Liste kann Aufgaben wie „Kundenpräsentation vorbereiten“, „Einkauf erledigen“ oder „15 Minuten Meditation“ enthalten. Entscheidend ist nicht die Perfektion, sondern der bewusste Umgang mit Energie und Aufmerksamkeit.

 

Diese Methode sorgt nicht nur für bessere Selbstorganisation, sondern entlastet das Gehirn – weil klar ist, was Priorität hat. Und weil man – ganz bewusst – auch mal sagt:

 

„Das reicht für heute.“

 

Digitalisierung ja – aber mit Menschlichkeit

 

Für Dihanich ist Digitalisierung ein wichtiges Werkzeug, aber kein Selbstzweck. Gerade im New-Work-Kontext plädiert sie für mehr Begegnung:

 

„Einmal in der Woche in die Augen schauen – das verändert alles.“

 

Tools, Software und Automatisierung sind nützlich, doch echte Verbindung entsteht durch Dialog und Präsenz. Führung bedeutet auch: den Menschen zu sehen, nicht nur die Performance.

 

Netzwerken: Erfolg durch Verbindung

 

Neben der Arbeit in Unternehmen setzt Dihanich stark auf den Aufbau nachhaltiger Netzwerke. Ob über Business-Communities, Veranstaltungen oder digitale Plattformen – Austausch bringt neue Perspektiven, Kooperationen und oft auch neue Projekte.

 

„Menschen, die man kennt und schätzt, arbeiten anders miteinander. Das schafft Vertrauen und macht Zusammenarbeit erfolgreicher.“

 

Fazit: Entspannt ist das neue erfolgreich

 

Die 10%-Methode zeigt eindrucksvoll: Erfolg braucht nicht mehr Hektik, sondern mehr Bewusstheit. Gerade in Führungspositionen lohnt sich der Blick nach innen – denn wer sich selbst gut führt, kann auch andere besser begleiten.

 

Selina Dihanich bringt mit ihrer Arbeit frischen Wind in die Business-Welt: nahbar, praxisnah, menschlich. Und sie erinnert uns daran, dass echte Führung nicht laut sein muss – sondern klar, ruhig und authentisch.

 

📚 Buchtipp:

 

„Die 10%-Methode: Entspannt erfolgreich“ von Selina Dihanich. Ein inspirierender Begleiter für alle, die mehr Klarheit, Fokus und Gelassenheit in ihren Führungsalltag bringen möchten.

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