So gelingt Leichtigkeit im Leben
Foto: Timo Dietz

So gelingt Leichtigkeit im Leben

„Das Leben darf leicht sein“, dieser Satz wurde für mich ein Schlüssel zur Wandlung.
Warum das vielleicht nicht so einfach klingt und wie es gelingen kann.

 

Was ist es denn, was das Leben schwer machen kann?


Ganz oft sind es traumatische Erfahrungen, die Menschen in einem frühen Lebensalter gemacht haben. Weil es zu diesem Zeitpunkt keine Möglichkeit gab, dieses Geschehen zu „überleben“, außer es wird auf Körperebene verdrängt, wurde diese Lösung gewählt.


Werden Erfahrungen, Gefühle, ja ganze Lebensumstände, so ins Unterbewusstsein verdrängt, kann das zur Unterbrechung der frei fließenden Lebensenergie führen. Das kann zu gesundheitlichen Störungen auf körperlicher Ebene (z.B. Schlafstörungen), auf seelischer Ebene (z.B. Depression) oder auf geistiger Ebene (z.B. Entwicklungsstörungen) führen.


Wenn man sich einmal vorstellt, dass durch den Körper die Energiemeridiane wie Stränge von oben nach unten führen, kann man sich vielleicht auch vorstellen, wie Erfahrungen, die ja auch energetisch auf Körperebene verschoben werden, den freien Energiefluss auf diesen Bahnen unterbricht. Das ist wie, wenn ich einen Felsbrocken in einen kleinen Bach werfe, da muss sich das Wasser einen neuen beschwerlichen Weg drum herum suchen.

Dieser Überlebensmechanismus, den wir einmal gewählt haben, wird ganz unbewusst weiter beibehalten. Das führt dazu, dass immer dann, wenn eine aktuelle Lebenssituation nur minimalst an die traumatische Erfahrung erinnert, diese aktuelle Lebenssituation, ganz automatisch, ohne zu überlegen, auch ins Unterbewusstsein verdrängt wird. So wird in unserem Inneren, Stück für Stück ein riesiger Berg an Verdrängten Erfahrungen, Ängsten, Schmerzen, Gefühlen angelegt. Je größer dieser Berg wird, umso mehr kann es zu Störungen in unserem Leben führen. Das können Krankheiten sein, das können Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich sein, das können auch Unfälle sein oder ein Burnout.


Die Funktion von Störungen in unserem Leben


All diese Dinge dienen in Wahrheit dazu, die Person darauf aufmerksam zu machen, hinzuschauen, was in ihrem Inneren verborgen liegt und das freie, leichte Leben verhindert.


Den Überlebensmechanismus des Verdrängens aufrecht zu erhalten, um nicht leiden zu müssen ist oft noch eine kindliche Reaktion, wenn die Traumatisierung in der Kindheit stattgefunden hat. Worum es jetzt im Leben geht, ist mit dem „Kind in mir“ in Kontakt zu gehen. Mit dem „Kind in mir“ zu kommunizieren, ihm erklären, dass es nun nicht mehr alleine ist mit dieser Situation. Es hat nun mich als erwachsene Person an seiner Seite und wird beschützt und gehalten. Es hat nun jemanden an der Seite, um Lösungen für die Problematiken zu finden.


Das Verdrängen ist nur eine Form von Überlebensmechanismus, die ich hier als Beispiel gewählt habe. Es gibt unterschiedliche, sehr individuelle Formen davon, wie ein menschliches System in einer traumatisierenden Erfahrung überlebt.
Bei allen jedoch ist es das Gleiche, wenn der Überlebensmechanismus nicht erkannt wird und nicht verändert werden kann, werden die Lasten, welche die Leichtigkeit im Leben verhindern, vermehrt und schwerer zu tragen.

Ich selbst war Missbrauchsopfer und habe die Schwere im Leben, die verdrängte, traumatische Erfahrungen erzeugen können, erlebt. Als mir die Zusammenhänge bewusstwurden, entschied ich mich, aus der Opferrolle in die Schöpferrolle zu wechseln. Mit dieser Entscheidung begann die Energie ein klein wenig leichter zu fließen. Es war ein langer, nicht immer einfacher Weg, bis hin zur Leichtigkeit im Leben und einer guten Energiebalance. Doch mein Beispiel als Schöpferin meines Lebens zeigt, dass dieser Wechsel der Rolle möglich ist. Deshalb begleite ich Menschen aus der Opferrolle und der Schwere des Lebens in ihre Schöpfer- und Schöpferinnenrolle und in die Leichtigkeit des Lebens.


Leichtigkeit im Leben am Bild einer Ozeanwelle erklärt


Leichtigkeit im Leben bedeutet übrigens nicht, dass es keine Probleme mehr gibt. Es bedeutet, dass ich Fähigkeiten entwickelt habe, mit den Problemen leicht umzugehen.


Dafür dient gut das Bild einer Ozeanwelle, um es zu veranschaulichen. Gerate ich unvorbereitet in eine kraftvolle, große Ozeanwelle, wird sie mich mitreißen, nach unten drücken, herumwirbeln und im besten Fall schließlich wieder nach oben tragen. Das macht Todesangst, kostet Körperkraft, indem ich versuche zu überleben, und schließlich werde ich mit einem Schock wieder von der Welle freigegeben.


Wenn ich die Fähigkeit des Surfens erwerbe, bin ich auf die Welle vorbereitet, erhebe mich mit meiner Körperkraft auf die Welle, surfe sie so lange, bis ich wieder „sanft“ ans Ufer gleiten kann. Im besten Fall macht mir das keine Angst, zeigt mir welche Kräfte ich habe, was ich bewältigen kann, und gibt mir Lebenskraft, weil ich die Welle gemeistert habe.


Ein leichtes Leben fühlt sich an, wie die erfolgreich gesurfte Ozeanwelle.


Realitätstest von Leichtigkeit


Übrigens immer dann, wenn ich in der Öffentlichkeit über meine Traumatisierung, den Missbrauch reden möchte, gibt mein Körper Alarm. Wenige Tage bevor ich in Mastershausen beim 20. Internationalen Speaker Slam mit diesem Thema auf die Bühne gehen wollte, bekam ich eine Bronchitis, die meine Stimme fast vollständig verschwinden ließ. Ich erkannte dies als alten Überlebensmechanismus und entschied für mich, dass ich mich davon nicht abhalten lasse, auf die Bühne zu gehen und wenn ich flüstern müsste. Das führte schließlich dazu, dass meine Stimme zwar noch rau, aber doch gut hörbar war auf der Bühne.


Es ist so wertvoll, die Zusammenhänge zu erkennen zwischen der traumatisierenden Erfahrung und den Überlebensmechanismen, um endlich ein Leben in Leichtigkeit, lebendig leben zu können. So ist das mit allen Überlebensmechanismen. Wenn eine Person beschließt, solch einen Mechanismus aufzugeben, dauert es seine Zeit, bis das menschliche System das wirklich nachhaltig umsetzen kann. Denn das System ist so perfekt auf Überleben trainiert, dass es bei „Gefahr“ erst mal vollkommen automatisch einrastet. Mit wachem Bewusstsein und achtsamem Umgang, kann man diesen Automatismus langsam um trainieren.


Techniken auf dem Weg in die Leichtigkeit


Folgende Techniken unterstützen dabei, aus der Schwere in die Leichtigkeit und aus der Opfer- in die Schöpfer- oder Schöpferinnenrolle zu kommen und sind die „Surfbretter“ für die Ozeanwelle des Lebens.

 

    • Achtsamkeitstraining lehrt uns, Gefühle wieder zuzulassen, sie im Körper zu fühlen, mit ihnen jetzt im Moment zu sein. Dann wird erfahrbar, dass Gefühle nicht bedrohlich sind und nicht verdrängt werden müssen.
    • Systemische Aufstellungen unterstützen dabei, herauszufinden, was die Schwere und die blockierte Lebensenergie in unserem Körper verursacht hat.
    • Energietechniken aus der Inkatradition tragen dazu bei, dass schwere Energien aus unserem Körpersystem entfernt werden können und durch leichte, kraftvolle, stärkende Energien ersetzt werden können.


In der Anwendung dieser Techniken mit meinen Klienten, bin ich die „Surflehrerin“ für ein leichtes Leben.

Meinen „Surf Kurs“ nenne ich Metamorphose-Coaching, angelehnt an die Metamorphose aus dem Tierreich von der Raupe zum Schmetterling.

Die Phasen:

 

    • Die Raupe, die ich mit dem schläfrigen Bewusstsein des Überlebens gleichsetze.
    • Der Kokon, den ich mit der Neuausrichtung, der Neuorientierung gleichsetze
    • Den Schmetterling, den ich mit der Leichtigkeit des Lebens und mit wachem Bewusstsein gleichsetze.

 

Zum Abschluss bleibt nun nur noch die Frage.

„Überlebst Du noch oder lebst Du schon?“

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