Gesunde Effizienz am Arbeitsplatz: Ein Paradigmenwechsel in der HR
Von: Lutz Ramlich
Expertenprofil von Lutz Ramlich anzeigenIn der Hektik des modernen Lebens suchen wir ständig nach Energie, Balance und einem Funken Freude. Doch wie können wir inmitten des Stresses ein Leben voller Vitalität und Lebensglücklichkeit führen? Die Antwort liegt in einem Paradigmenwechsel, der die Gesundheit des Einzelnen in den Mittelpunkt stellt und gleichzeitig die Effizienz am Arbeitsplatz steigert.
Stellen Sie sich vor, der Arbeitsplatz wird zu einem Kraftwerk des Wohlbefindens – wo jede Tätigkeit, jedes Projekt nicht nur als ein Punkt auf der Unternehmensagenda zählt, sondern als ein bewusster Beitrag zum persönlichen und kollektiven Glück. Wir stehen an der Schwelle zu einem radikalen Wandel, einer Renaissance in der Arbeitswelt, die ich als die „Ära der Gesunden Effizienz“ bezeichne.
Gesunde Effizienz bedeutet nicht mehr, mehr Stunden zu arbeiten, sondern die richtigen Dinge zur richtigen Zeit zu tun. Es geht darum, Prioritäten zu setzen, klare Grenzen zu ziehen und einen gesunden Lebensstil zu führen, der es uns ermöglicht, sowohl im Beruf als auch im Privatleben unser Bestes zu geben.
In dieser neuen Ära ist Effizienz nicht länger eine trockene Metrik, sondern eine Symbiose aus Leistung und Lebensqualität. Es geht nicht mehr nur darum, mehr in weniger Zeit zu tun – es geht darum, besser zu werden, im Einklang mit unseren tiefsten Werten und unserem Wohlbefinden. Denn was bringt eine hohe Produktivität, wenn sie auf Kosten unserer Gesundheit, unserer Freude und unserer Lebensglücklichkeit geht?
Lebensglücklichkeit ist ein Zustand des Seins, der aus einem tiefen Gefühl der Erfüllung und des Einklangs mit dem eigenen Leben erwächst. Um dies zu erreichen, müssen wir innere Blockaden überwinden und eine Verbindung mit unserem wahren Selbst herstellen. Die Förderung von Selbstakzeptanz, tiefer zwischenmenschlicher Verbindungen und des Beitrags zur Gesellschaft sind wesentliche Komponenten dieser Reise.
Wir brauchen einen Paradigmenwechsel! Sofort!
Dieser Paradigmenwechsel in der HR-Politik ist kein bloßer Trend, sondern eine notwendige Antwort auf eine Welt, die zunehmend Komplexität und Schnelllebigkeit mit sich bringt. Es ist eine Bewegung, die fordert, dass wir aufhören, Mitarbeiter als bloße Ressourcen zu sehen und beginnen, sie als Menschen mit einem Reichtum an Potenzial, Kreativität und Lebenskraft zu begreifen.
Die gesunde Effizienz am Arbeitsplatz ist ein Konzept, das ich aus der Praxis schöpfe – aus den Geschichten, den Erfahrungen und den Erfolgen derer, die den Mut hatten, die Arbeitswelt nicht als eine Arena der Erschöpfung, sondern als eine Bühne für menschliche Entfaltung zu sehen. Wir müssen den Mut haben, die veralteten Modelle hinter uns zu lassen und eine Kultur zu schaffen, die nicht nur wirtschaftliche, sondern auch menschliche Blüte fördert.
Als BWLer mit langjähriger Erfahrung weiß ich, dass dieser neue, revolutionäre Ansatz langfristig allen Stakeholdern zugutekommt. Gesunde Effizienz am Arbeitsplatz ist kein abstraktes Konzept, sondern das Ergebnis echter Geschichten und Erfahrungen.
Begleiten Sie mich auf einer Entdeckungsreise, wie HR-Strategien nicht nur das Unternehmensbild, sondern das Leben jedes Einzelnen bereichern können. Es ist Zeit für eine Veränderung. Es ist Zeit für gesunde Effizienz am Arbeitsplatz.
Wie können wir gesunde Effizienz messen?
In der heutigen Geschäftswelt, wo der stetige Wandel zur Norm geworden ist, stehen HR-Verantwortliche vor der Herausforderung, nicht nur effiziente, sondern auch resiliente und zufriedene Mitarbeiter zu fördern. Hier kommt das Konzept der Herzratenvariabilität (HRV) ins Spiel.
Die HRV, ein Goldstandard in der medizinischen Diagnostik, Trainingssteuerung und Leistungsmessung, bietet uns ein Fenster in den autonomen Zustand unseres Körpers. Sie zeigt uns, wie flexibel oder angespannt unser Herz-Kreislauf-System auf Herausforderungen reagiert. Ein hoher Grad an Variabilität weist auf ein resilientes, anpassungsfähiges System hin, während eine niedrige Variabilität auf Stress und mögliche Gesundheitsrisiken hinweisen kann.
Und das Wunderbare an der HRV ist ihre einfache und kostengünstige Messbarkeit.
Sehr preiswerte Herzfrequenz-Messgeräte und Sensoren (z.B. Sportuhren, Oura-Ring, Brustgurt) helfen, die HRV punktuell, über 24 Stunden oder länger zu beobachten. Die Verbindung mit HRV-Apps (Autonomhealth, EliteHRV) kommt dem Gamification-Charakter unserer Zeit und dem Wunsch nach Übersichtlichkeit und Einfachheit extrem entgegen.
Indem wir die Herzratenvariabilität (HRV) als Maß für Stress-Resilienz, biologisches Alter und Stressverarbeitung nutzen, öffnen wir das Tor zu einer neuen Dimension des Personalmanagements. Natürlich immer unter Einbeziehung der Integrität des Mitarbeiters und Datenschutzes.
Die Mitarbeiter können besonders motiviert werden, die HRV zu nutzen, durch den Ausblick auf mehr Gesundheit, mehr Energie und vitale Langlebigkeit. Diese Motivation kann in eine intrinsische Motivation der Mitarbeiter transformiert werden, die eine völlig neue Ebene von Win-Win-Situationen ermöglicht.
Wenn wir nun Mitarbeiterzufriedenheit, Stress-Resilienz mit hoher Produktivität und geringen Mitarbeiterausfallraten verbinden wollen, führt langfristig kein Weg an steigender HRV vorbei. Das Ziel kennen wir nun. Nur welchen Weg dürfen wir gehen?
Stress ist nicht gleich Stress
Ich möchte Ihnen heute ersparen, den Begriff Stress so zu definieren wie es Hans Selye vor fast 100 Jahren getan hat. In der heutigen, modernen Welt kann fast alles Stress und Belastung auslösen und in der Folge zu Überlastung und Burnout führen. Und das ist auch gar nicht schlimm, wenn nach Belastung die notwendige Entlastung, die so wichtige Regeneration eingebaut werden kann. Doch daran fehlt es im Tagesgeschäft so oft. Und noch mehr am Erkennen welcher Mitarbeiter welchen Stress wie verarbeitet. Stress und Belastung sind extrem individuell und auch vom Biorhythmus und vielen anderen Faktoren stark abhängig. Auch da kann die HRV als Test-Methode eine wunderbare Hilfe sein. In entsprechenden Tests kann der individuellen Reizauslösung und -verarbeitung wunderbar auf den Grund gegangen werden.
Das Märchen vom positiven Stress
Lange wurde angenommen, dass bestimmte Stressarten "positiv" seien und zu Produktivität und Erfolg beitragen. Doch diese Vorstellung verkennt, dass Stress, unabhängig von seiner Quelle, eine Belastung für unseren Körper darstellt. Die Unterscheidung zwischen "positivem" und "negativem" Stress ist irreführend, da sie die individuellen Reaktionen auf Belastungen ignoriert und die Bedeutung von Ausgleich und Erholung herunterspielt.
Der Glaube, dass "positiver Stress" negative Auswirkungen ausgleichen kann, ist irreführend. Stress, ob positiv oder negativ, beeinflusst unseren Körper und unser Wohlbefinden.