Das fehlende Element im Management-Circle
Foto: Justin Bockey

Das fehlende Element im Management-Circle

Fest umschlossen das leicht vibrierende Lenkrad in Händen, der Blick fokussiert gerade aus, die Tachonadel kratzt die 250 km/h. So schön es ist mal so richtig Vollgas zu geben, es bringt nichts wenn wir in die falsche Richtung rasen. In diese „rasen“ wir erfahrungsgemäß aber öfters als wir annehmen. Zum Beispiel bei Projekten jeglicher Art, den eigenen Finanzen oder Geschäftszielen. Hohe Ausgaben, ein Scherbenhaufen und Schuldzuweisungen sind in letzter Konsequenz dann oft das was übrig bleibt.

In über 20 Jahren Berufstätigkeit als Handwerksgeselle, Ingenieur, Manager oder Selbstständiger hat Ingo Pautsch viele auch internationale Projekte von Amerika bis China betreut und verantwortet. Das Produktmanagement bei einem Hidden Champion implementiert und unter anderem mehrere weltweite Produkteinführungen koordiniert. Die Quintessenz warum wir egal ob im privaten oder geschäftlichen Umfeld oft nicht so erfolgreich sind und nicht so vorankommen wie wir uns das vorgestellt haben, durfte er durch viel Selbstreflektion, Coachings und Weiterbildung entdecken und kennen lernen. „Klarheit ist das meiner Meinung fehlende Element im bekannten Management-Circle“. Werden die drei Elemente Selbstklärung, klare Kommunikation und Umsetzung klarer Strategien immer konsequenter betrachtet und beachtet, stellt sich Erfolg fast schon automatisch schneller, einfacher und in der Regel auch günstiger ein, so die These von Ingo Pautsch. Die drei Erfolgselemente etwas näher erklärt.

1) Selbstklärung

Unabhängig davon ob natürliche oder juristische Person. Erfolgreiche Personen (Firmen) sind sich im Klaren über die eigenen Ziele und kennen ihre eigene Persönlichkeit ziemlich gut. Sie wissen in der Regel warum Sie für etwas angetreten sind und nutzen die eigenen Stärken um voran zu kommen. Der dazu erforderliche Prozess der Selbstklärung ist nie endend und erfordert viel Arbeit und Ehrlichkeit mit sich selbst. Reflektieren wir einmal selbst unseren privaten wie beruflichen Werdegang,  so sind es in der Regel viele Erfahrungen auf die wir vielleicht auch schmerzhaft zurückgreifen können. Die Fragen die sich jeder vielleicht einfach mal selbst stellen darf sind, mache ich denn das worin ich gut bin, was mir Spaß macht und was anderen etwas nützt? Die Antwort vieler kann nur nein sein, denn anders lassen sich die Ergebnisse des Gallup Engagement Index nicht erklären. Die in Deutschland renommierteste Studie zum Thema Arbeitsumfeld und Führungskultur präsentiert unter anderem den Grad der emotionalen Bindung zu Arbeitgebern und der ausgeübten Tätigkeit. Derzeit besagt diese, dass ca. 15% der Arbeitnehmer in Deutschland bereits innerlich gekündigt haben, was ca. 5,7 Millionen Menschen sind. Erschreckend. Die eigenen intrinsischen Bedürfnisse und Glücksfaktoren klar zu erkennen und lernen damit umzugehen daher ein wesentlicher Erfolgsschlüssel.     

2) Klare Kommunikation

Egal um welches Vorhaben, Projekt oder Unternehmensziel es sich handelt, besteht beim Verantwortlichen Klarheit, geht es darum, eben diese Klarheit auch zu kommunizieren. Stellen wir uns eine Besprechung vor, wie sie zu tausenden jeden Tag in allen Büros dieser Welt stattfinden. Hat der Einladende bzw. Moderator eine klare Zielsetzung, ist die Wahrscheinlichkeit um ein vielfaches höher, dass Themen auch tatsächlich geklärt werden und nicht nur ein ausgedehnter kollegialer Austausch stattfindet. Klarheit bringt also Geschwindigkeit und verringert den Interpretationsspielraum. Aber nicht nur das, zudem schafft Klarheit auch Verständnis, begünstigt also das Mitdenken und sorgt für Commitment der Sache gegenüber. Auf den Punkt gebracht ist klare Kommunikation also die Basis für erfolgreiche Zusammenarbeit, wenn nicht sogar eine weitere Grundlage für Erfolg überhaupt. 

3)     Umsetzung

John „Hannibal“ Smith ist Kopf und Chefstratege des A-Teams, der gleichnamigen US Serie aus den 80er Jahren. Am Ende jeder Folge pflegte eben genau dieser Hannibal mit einer Zigarre im Mundwinkel immer zusagen „Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert“. Und genau das ist der Punkt. Das A-Team war immer in brenzlichen, wenn nicht lebensbedrohlichen Situationen. Um aus diesen Situationen heraus zu kommen, mussten sie ihren Plan auch umsetzen. Ein noch so klarer Plan bringt eben nichts, wenn dieser nicht umgesetzt wird. Fluch und Segen der Umsetzung ist zum Beispiel der technologische Stand auf dem wir uns befinden. Störfaktoren an jeder Ecke, jede App eine Ablenkung und Zeitfalle. Eltern kennen das auch anders. Wenn ein spielendes Kleinkind ein anderes Spielzeug entdeckt und den Fokus sofort auf das neue Spielzeug lenkt, haben wir den „next shiny thing effect“. Bei Kindern normal und manchmal sogar amüsant. Auf unseren Erfolg und unsere Ziele angewandt sorgt dieser Effekt allerdings für fehlenden Fokus, was uns von unseren klaren Aufgaben abhält. Oder aber um mit den Worten von Bruce Lee abzuschließen „A successful warrior is the average man with laser-like focus.“

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