U-Turn Richtung Nachhaltigkeit
Foto: Dominik Pfau

U-Turn Richtung Nachhaltigkeit

Vom Autohaus-Innovator zum Unternehmensarchitekten für Nachhaltigkeit

 

Thomas Ulms zählt zu den erfolgreichsten Innovatoren der Automobilbranche. Ein großes klassisch-konservatives Autohaus in Westfalen hat er zu einem der digitalsten und prozessorientiertesten Unternehmen der Branche in ganz Europa entwickelt. Dann kam sein persönlicher U-Turn: Er kehrte der Branche den Rücken um sich neuen – insbesondere ökologischen – Herausforderungen zu stellen. Er selber sieht sich dabei als Unternehmensarchitekt, der mit seinen Fähigkeiten und Erfahrungen Unternehmen dabei hilft, den Wandel hin zur Ökologie erfolgreich zu vollziehen.

 

Das Unternehmer-Gen hat er sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen. Thomas Ulms kommt aus einer Unternehmerfamilie. Und findet nach dem Jurastudium schnell seinen Weg in die Wirtschaft. Bei ihm dreht sich alles um Autos. Am liebsten um schnelle. Ob auf der Ralleypiste oder im Verkaufsraum - man darf wohl ohne Übertreibung sagen: Der Mann hat Benzin im Blut. Und er lebt seine Leidenschaft. In kürzester Zeit steigt er zum Geschäftsführer eines großen Mercedes-Autohauses auf und steht dort von Anfang an für erfolgreiche Transformation und Innovation. Thomas Ulms erkennt Megatrends vor anderen und setzt sie zielstrebig um. Er entwickelt ein Carsharing-System für Münster und macht das klassische Autohaus zum wohl digitalsten Europas. Besonders am Herzen liegt ihm der ökologische Wandel.

 

Als wir Thomas Ulms zum Interview treffen, fährt er nicht mit einer S-Klasse vor, sondern einem amerikanischen Elektro-Auto. Im Hause Ulms hat der Verbrenner ausgedient. Mit seiner eigenen Beratungsagentur Ulms & Partner ist er heute ein Impulsgeber, der Ökologie und Ökonomie für Unternehmen in Einklang bringt und sie im Transformationsprozess begleitet. „Und das kann ich nur tun, weil ich diese Transformation selbst vollzogen habe – als Unternehmer, aber auch als Mensch. Man daf ohne Übertreibung sagen: Ich habe mich gewandelt. Vom Saulus zum Paulus“, sagt Tomas Ulms im Gespräch.

 

Die Geschäftsführung des Autohauses hat er abgegeben. Die Konzernstrukturen waren ihm zu eng, zu starr. Er braucht die Freiheit, denn seine Ideen greifen weit, brauchen Raum. Dabei ist Thomas Ulms selbstbewusst, ambitioniert, lösungsorientiert und hochprofessionell. Genauso geht er seine Projekte an. Berät Top-CEOs, mittelständische Unternehmer und Geschäftsführer. Und er schafft es, Menschen mitzureißen, zu begeistern und zu überzeugen. „Meine Stärke ist es, dass ich unterschiedliche Perspektiven verstehen kann: Die eines Unternehmens, aber auch die von Fridays for Future.“

 

Sein „defining Moment“ war dabei ein Vortrag des Meeresbiologen Dr. Thomas Henningsen. „Da habe ich realisiert, dass es mit der Automobilindustrie so nicht weiter geht, weil die Erde an einem irreversiblen Kipp-Punkt steht.“ So wurde aus dem Auto- Manager und Vertriebler der Unternehmensarchitekt Thomas Ulms, bei dem enkelkinderfreundliche Investments oberste Priorität haben. Photovoltaik zum Beispiel. „Ich habe unter anderem in sechs PV-Anlagen investiert. Das sind für mich intelligente Investments mit ökologischem Impact.“ Und der nächste Schritt ist auch schon getan. Der Aufbau eines digitalen Energieversorgers ist in Arbeit.

 

Ganz abgeschlossen hat Thomas Ulms mit der Automobilbranche natürlich nicht. Als externer Berater ist er hier besonders gefragt. „Wenn ein Vorstand eine Idee transformieren und an den Aufsichtsrat bringen will, dann ist das für ihn manchmal schwierig die Dinge so zu benennen, wie sie sind.“

 

Und dann kommt er ins Spiel. Thomas Ulms. Der Unternehmensarchitekt.

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